Überblick logische E/As
Unterhalb des EtherCAT Safety Moduls können Sie keine weiteren Hardware-Module einfügen. Sie können aber sichere Module sowie Standardmodule im Gerätebaum unterhalb eines Kopplers wie zum Beispiel EK1100 hinzufügen. Die Verbindung zum EtherCAT Safety Modul oder der Austausch der Daten mit diesem erfolgt über die sogenannten Logischen E/As. Diese Objekte können Sie unterhalb des Knotens Logische E/As hinzufügen und konfigurieren.

Für weitere Informationen siehe: Dialog: Eigenschaften
Prinzip der logischen E/As
Zwei Arten von logischen E/As stehen zur Verfügung
Logische E/As von sicheren Feldgeräten
Wenn Sie ein sicheres Feldgerät im Gerätebaum hinzufügen, wird im Falle, dass nur ein EtherCAT Safety Modul im Gerätebaum vorhanden ist, automatisch ein passendes logisches E/A eingefügt (gleicher Name wie das E/A Modul).
Bei mehreren EtherCAT Safety Modulen müssen Sie das passende logische E/A von Hand hinzufügen: Sie müssen dieses logische E/A im E/A-Abbild des zugehörigen Feldgeräts auswählen. Das logische E/A enthält alle Sicherheitsparameter des Moduls, so dass sämtliche sicherheitsrelevanten Informationen unter der Sicherheitsapplikation zu finden sind.
Logische E/As von globalen Variablen
Über diese Objekte können zusätzliche Daten zwischen EtherCAT Safety Modul und Standardsteuerung ausgetauscht werden. Dafür definieren Sie im Standardprojekt globale Variablen (GVL für logischen Austausch) und verbinden diese dann mit dem entsprechenden logischen E/A auf dem EtherCAT Safety Modul (logische Austauschgeräte).
Siehe: Logisches E/A für Datenaustausch mit der Hauptsteuerung (Standardsteuerung)
Die logischen E/As der Sicherheitsapplikation sind mit physikalischen Geräten oder mit GVL für logischen Austausch (spezielles Objekt auf Standardseite) der Standardapplikation verlinkt. Dies bedeutet, dass es zu jedem physikalischen Gerät, dessen Ein-/Ausgangssignale in der Sicherheitsapplikation verarbeitet werden, genau ein logisches E/A in der Sicherheitsapplikation gibt. Ebenso existiert für jede GVL für logischen Austausch der Standardsteuerung genau ein logisches E/A unter der Sicherheitsapplikation.
Tipp
Die sicherheitsgerichteten Parameter eines Geräts, dessen Ein-/Ausgänge in der Sicherheitsapplikation verarbeitet werden, können Sie nur in dem entsprechenden logischen E/A in der Sicherheitsapplikation editieren.
Zur besseren Übersicht können Sie im Projektbaum unter Logische E/As Ordner hinzufügen, um die logischen E/As zu gruppieren.
Tipp
Standardmäßig werden die logischen E/As automatisch mit den zugewiesenen Geräteobjekten im Gerätebaum synchronisiert. Somit werden die logischen E/As eingefügt, umbenannt oder gelöscht, wenn das zugehörige Feldbusgerät eingefügt, umbenannt oder gelöscht wird.
Diese Synchronisation können Sie mit dem Befehl Logische E/A-Synchronisation deaktivieren abschalten. Der Befehl ist im Kontextmenü des Objekts Logische E/As im Gerätebaum verfügbar.
Vorteile der logischen E/As
Vorteile für die Entwicklung und die Verifikation einer Sicherheitsapplikation mit CODESYS Safety for EtherCAT Safety Module
Die Parametrierung der sicheren Parameter von Feldgeräten erfolgt nur in den logischen E/As der Sicherheitsapplikation. Bei eingerichteter Safety-Benutzerverwaltung kann diese Parametrierung nur von Mitgliedern der Benutzergruppe Safety vorgenommen werden.
Geänderte Zuweisungen von physikalischen Feldgeräten und GVLs für logischen Austausch verändern die Sicherheitsapplikation nicht, da die Änderungen von Zuweisungen unter der Hauptapplikation (Standardapplikation) erfolgen und durch einen Download auf die Hauptsteuerung wirksam werden.
Eine bereits verifizierte und abgenommene Sicherheitsapplikation kann losgelöst vom ursprünglichen Projekt komplett in ein anderes Projekt integriert werden, ohne dass diese neue Sicherheitsapplikation erneut verifiziert werden muss. Den logischen E/As der Sicherheitsapplikation müssen dabei passende Feldgeräte und GVLs für den logischen Austausch neu zugewiesen werden.
Hinweise zu den logischen E/As
Die Zuweisung auf die logischen E/As erfolgt abhängig vom Namen der Applikation und des logischen E/A-Objekts.
Beachten Sie Folgendes:
Wenn Sie den Namen eines logischen E/As ändern, wird der Name des physikalischen Geräts oder der GVL für den logischen Austausch automatisch nach geführt. Sie müssen diese Objekte nicht neu auf das logische E/A zuordnen.
Der Name des Safety-Applikationsobjekts muss projektweit und der Name des logischen E/A-Objekts muss innerhalb der Sicherheitsapplikation eindeutig sein, um das logische E/A-Objekt eindeutig auf das Feldgerät oder auf die GVL für logischen Austausch mappen zu können.
Wenn Sie ein Feldgerät im Gerätebaum oder eine GVL für den logischen Austausch in der Hauptapplikation umbenennen (außer bei „Default-Zuweisung“) oder verschieben, ändert nichts an der Zuweisung auf das logische E/A. Denn die Sicherheitsapplikation wird automatisch angepasst: Das zugeordnete logische E/A wird analog zum Feldgerät umbenannt.
Wenn Sie ein Feldgerät im Gerätebaum löschen oder die GVL für den logischen Austausch in der Standardapplikation löschen, führt dies dazu, dass das zugeordnete logische E/A auf nichts mehr gemappt ist.
Wenn Sie ein logischen E/A-Objekts löschen, führt dies dazu, dass keine sicherheitsgerichteten Einstellungen mehr auf das Feldgerät gemappt werden. Auch die Variablen in der GVL für den sicheren Austausch (Safety Variablen) sind nicht mehr angebunden.
Wenn ein anderes logisches E/A-Objekt den alten Namen eines umbenannten oder gelöschten logischen E/A-Objekts erhält, werden ab jetzt dessen Einstellungen auf das zugeordneten Feldgerät gemappt. Die Variablenwerte für GVL für logischen Austausch werden angebunden. Die Zuweisung wird somit indirekt geändert.
Wenn ein logisches E/A gelöscht wird und ein neues logisches E/A mit dem Namen des gelöschten logischen E/As eingefügt wird, ist die Zuweisung wieder aktiv.
Im Eigenschaften-Dialog eines logischen E/A-Geräts gibt es in den Verbindungseinstellungen die Option Modulfehler (Fail Safe Data) ist COM ERR. Wenn diese Option aktiviert ist, wird der Empfang des
FailSafeData
-Befehls wie ein Kommunikationsfehler behandelt.Für weitere Informationen siehe: Dialog: Eigenschaften