Allgemeine Regeln für sicherheitsgerichtete Funktionsbausteine
Diese Programmierregeln entsprechen den „General Rules for Safety-Related Function Blocks“ der PLCopen. Sie gelten für PLCopen-konforme Funktionsbausteine.
Funktionsbausteinspezifische Regeln
Wichtig
Bei der Verwendung der PLCopen-Funktionsbausteine muss der Anwender in seiner Applikation sicherstellen, dass der Funktionsbaustein in jedem Zyklus mindestens einmal aufgerufen wird.
Default-Signal | Alle sicherheitsgerichteten booleschen E/A-Signale haben den voreingestellten sicheren Wert |
Signallevel | Der Wert
Dies reflektiert die Funktionalität der IEC 61131-Umgebungen, wie beispielsweise die Regeln für den Defaultwert und dass alle Ausgänge bei einem Fehlerfall auf |
Fehlende E/A-Parameter | Fehlende Parameter sind zulässig. Defaultwerte gelten. Diese Defaultwerte sollen unter keinen Umständen in einen nicht sicheren Zustand führen. Die Defaultwerte einschließlich ihrer Attribute ( |
Anlaufverhalten | Anfangs werden die Ausgänge auf die Defaultwerte gesetzt. Nach dem ersten Aufruf des Funktionsbausteins sind die Ausgänge gültig. Es gibt ein konsistentes Anlaufverhalten (Kaltstart). |
Zeitdiagramme | Zeitdiagramme, wie sie bei den Funktionsbausteinen gezeigt werden, dienen nur zur Erklärung. Sie stellen nicht das exakte Zeitverhalten dar. Das exakte Zeitverhalten hängt von der Implementierung ab. |
Fehlerbehandlung und Diagnose | Alle sicherheitsgerichteten Funktionsbausteine haben zwei fehlerbezogene Ausgänge: Die Vorschrift für sicherheitsgerichtete Umgebungen ist, dass die Schaltung der sicherheitsgerichteten Funktion die höchste Priorität hat. Weiterhin muss die Folgeschaltung genügend Zeit zur Diagnose haben, entweder im funktionalen Programm oder in der Bedienschnittstelle. |
Allgemeine Eingangsparameter
Name | Datentyp | Beschreibung |
---|---|---|
|
| Variable oder Konstante für die Aktivierung eines Bausteins. Initialwert ist Dieser Parameter kann mit der Variablen verbunden werden, die den Zustand (aktiv oder nicht aktiv) des relevanten Sicherheitsgeräts darstellt. Dies gewährleistet, dass keine irrelevanten Diagnosedaten erzeugt werden, wenn das Gerät deaktiviert wird.
Wenn kein Gerät verbunden ist, muss ein statisches |
|
| Jeder Name eines Eingangs eines Es dürfen nur Variablen zugewiesen werden. |
|
| Variable oder Konstante
Beachten Sie die Sicherheitshinweise für |
|
| Variable oder Konstante
Beachten Sie die Sicherheitsheinweise für |
|
| Variable. Initialwert ist Abhängig von der Funktion kann dieser Eingang für unterschiedliche Zwecke verwendet werden.
Diese Funktion ist nur bei einem Signalwechsel von Beachten Sie die Sicherheitshinweis für Die angemessene Bedeutung ist bei jedem Baustein beschrieben. |
Sicherheitshinweise für S_StartReset
S_StartReset
Dieser automatische Anlauf soll nur aktiviert werden, wenn gewährleistet ist, dass keine Gefährdung beim Start der Sicherheitssteuerung entstehen kann. Die Verwendung des Features "Automatischer Anlauf" in Funktionsbausteinen erfordert deshalb die Implementierung anderer System- oder Applikationsmaßnahmen. Dabei muss sichergestellt werden, dass kein unerwartetes (oder unbeabsichtigtes) Starten auftritt.
Achtung
Wird der Eingang mit einer Variablen (und nicht mit FALSE
) verknüpft, so müssen zusätzliche Validierungsmaßnahmen definiert werden.
Sicherheitsheinweise für S_AutoReset
Achtung
Der automatische Wiederanlauf soll nur aktiviert werden, wenn gewährleistet ist, dass es zu keinem Wiederingangsetzen der Maschine nach der Freigabe des NOT-HALT kommen kann. Die Verwendung des Features "Automatischer Wiederanlauf" in Funktionsbausteinen erfordert deshalb die Implementierung anderer System- oder Applikationsmaßnahmen. Dabei muss sichergestellt werden, dass sich die Maschine nicht wieder unerwartet (oder unbeabsichtigt) in Gang setzt.
Achtung
Wird der Eingang mit einer Variablen (und nicht mit FALSE
) verknüpft, so müssen zusätzliche Validierungsmaßnahmen definiert werden.
Sicherheitshinweis für Reset
Achtung
Abhängig von den Sicherheitsanforderungen, muss anstelle von BOOL
mit SAFEBOOL
verbunden werden. Siehe auch Funktionsbaustein SF_ResetButton.
Allgemeine Ausgangsparameter
Name | Datentyp | Beschreibung |
---|---|---|
|
|
|
|
| Jeder Name eines |
|
| Ausgang, der anzeigt, dass der Funktionsbaustein aktiv ist und die primäre Sicherheitsfunktion angefordert wird (beispielsweise im Zusammenhang mit der Sicherheitsfunktion). Andere sicherheitsbezogene Eingangsparameter werden nicht berücksichtigt (beispielsweise
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| Ausgang, der verwendet werden kann, um dem Bediener zu signalisieren, die Reset-Funktion zu drücken um fortzufahren
|
|
| Fehler-Flag (gleich wie die „K1/K2“-LED eines Sicherheitsrelais)
Nützlich im Debugbetrieb ebenso wie für die Weiterverarbeitung im funktionalen Programm. |
|
| Diagnoseregister Alle Zustände eines Bausteins ( Nützlich im Debugbetrieb, ebenso wie für die Weiterverarbeitung im funktionalen Programm. |
Diagnose-Codes
Ein transparentes und einheitliches Diagnosekonzept bildet die Basis für alle Funktionsbausteine. Dadurch wird gewährleistet, dass ohne Rücksicht auf die Implementierung des Anwenders dem Endanwender mit dem DiagCode
eine einheitliche Diagnoseinformation zur Verfügung steht. Wenn kein Fehler besteht, wird der interne Zustand des Funktionsbausteins (Zustandsmaschine) dargestellt. Ein Fehler wird über einen binären Ausgang (Error
) angezeigt. Detaillierte Informationen über interne oder externe Bausteinfehler erhalten Sie über DiagCode
. Der Funktionsbaustein muss über verschiedene Reset-Eingänge zurückgesetzt werden.
| Beschreibung |
---|---|
| Der Baustein ist nicht aktiviert. Dieser Code stellt den Leerlaufzustand dar. Als allgemeines Beispiel könnte die E/A-Einstellung wie folgt sein:
|
| Der Baustein ist aktiviert, ohne Fehler oder eine andere Bedingung, die den Sicherheitsausgang auf
|
| Eine Aktivierung wurde durch den Baustein entdeckt und der Baustein ist jetzt aktiviert, aber der
|
| Der aktivierte Baustein entdeckt eine Sicherheitsanforderung, zum Beispiel
|
| Der Sicherheitsausgang des aktivierten Bausteins ist durch eine Sicherheitsanforderung deaktiviert worden. Die Sicherheitsanforderung ist jetzt zurückgenommen, aber der Sicherheitsausgang bleibt solange
|
| Beschreibung |
---|---|
| X = System- oder gerätespezifische Meldung. Diese Informationen enthalten die Diagnoseinformationen für das System oder Gerät und werden direkt auf den Anmerkung: |
Generisches Zustandsübergangsdiagramm

Es wird ein genereller Überblick über die Zustände und Übergänge gezeigt. Einige Übergänge sind nicht benamt. Dies bedeutet, dass sie FB-spezifisch sind und mit dem jeweiligen Funktionsbaustein beschrieben werden müssen.
Das Diagramm zeigt drei Bereiche:
Im oberen Bereich ist der Funktionsbaustein nicht aktiv. Er ist im sicheren Zustand (sichere Ausgänge sind
FALSE
).Im mittleren Bereich ist der Funktionsbaustein aktiv. Er ist im sicheren Zustand (sichere Ausgänge sind
FALSE
).Im unteren Bereich ist der Funktionsbaustein in normalem Zustand. Die sicheren Ausgänge sind
TRUE
.
Die erste horizontale Linie im Zustandsübergangsdiagramm zeigt den Übergang von einem nicht-aktiven Funktionsbaustein zu einem aktiven Funktionsbaustein
Die zweite horizontale Linie zeigt den Übergang von einem nicht-sicheren Zustand zu einem sicheren Zustand
Die Prioritäten von möglichen parallelen Übergängen werden durch Nummern angegeben (höchste Priorität ist
0
)Die Zustände enthalten den Zustandsnamen und den hexadezimalen Diagnosecode
Bedingungen
OR
,AND
undXOR
werden als logischen Operatoren undNOT
als Negation verwendetInnerhalb der Funktionsbausteinbeschreibung ist der Anfangszustand
Idle
, mit den Übergängen zu den einzelnen Betriebszuständen über den ZustandInit
Activate
=FALSE
schaltet von jedem Zustand direkt in denIdle
-Zustand (0
= höchste Priorität ist fürActivate
=FALSE
reserviert). Zur besseren Übersicht werden diese Übergänge nicht in jedem Zustandsübergangsdiagramm eingezeichnet. Dies wird als Fußnote bei jedem Zustandsübergangsdiagramm erwähnt.Aus Gründen der Übersicht wird das Setzen der Ausgänge nicht im Zustandsdiagramm beschrieben. Eine explizite Wahrheitstabelle, die die Zustände der Funktionsbausteinausgänge zeigt, ist Teil jeder Funktionsbausteinbeschreibung. Zusätzlich werden die FB-spezifischen Fehler- und Zustandscodes beschrieben.
Hinweis zum Übergang von
8xx0
auf0000
: Bestimmte Anwendungen (beispielsweise Pressen) müssen ihren Zyklus ohne Gefahr irgendwelcher Risiken beenden. In diesem Fall kann der Übergang verzögert werden.
| Zustandsname | Zustandsbeschreibung und Setzen des Ausgangs |
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| Zustandsname | Zustandsbeschreibung und Setzen des Ausgangs |
---|---|---|
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| Initialer Zustand und alle Zustände des Betriebsmodus, bei denen |
|
| Alle Zustände des Betriebsmodus, bei denen |
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