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Redundantes Steuerungssystem verwenden

Für weitere Informationen siehe: Verhalten des Redundanzsystems bei Befehlsaufruf

Applikation mit Online-Change laden und starten

Voraussetzung: Die Steuerungen, die als SPS 1 und SPS 2 konfiguriert werden, sind in Betrieb und eine aktualisierte Applikation steht für den Download bereit.

  1. Selektieren Sie im Gerätebaum Ihre Applikation.

  2. Wählen Sie den Befehl Online → Einloggen.

    Ein Meldungsfenster erscheint mit der Abfrage, wie Sie einloggen wollen.

  3. Wählen Sie Mit Online-Change einloggen.

    Auf SPS 1 wird die Applikation aktualisiert.

    SPS 2 wechselt in den Simulationsmodus und synchronisiert sich nach etwa 10 Sekunden. Danach sind beide Steuerungen wieder im aktiv/Standby-Betrieb.

Tipp

In der Registerkarte Redundanzstatus stehen die Befehle Umschalten, Simulation, Aktivieren und Synchronisieren zur Verfügung.

Starten, wenn nur SPS 1 läuft

Voraussetzung: SPS 1 ist in Betrieb. Im CODESYS Development System ist ein Standardprojekt geöffnet. Die Kommunikationsparameter sind für SPS 1 eingestellt.

  1. Öffnen Sie im Geräteeditor die Registerkarte Kommunikation und durchsuchen Sie das Netzwerk.

    Im Dialog Gerät auswählen werden die betriebsbereiten Geräte aufgelistet.

  2. Wählen Sie das Gerät für die SPS 1 aus bestätigen Sie die Auswahl mit OK.

    Die Geräteverbindungseinstellungen sind konfiguriert.

  3. Wählen Sie den Befehl Online → Einloggen.

    Die Applikation wird auf SPS 1 geladen.

  4. Debug → Start

    SPS 1 läuft im Standalone-Betrieb.

  5. Starten Sie das Laufzeitsystem auf der SPS 2.

    Die Synchronisierungsphase startet: die Applikation und die Redundanzdaten werden übernommen. Danach wechselt SPS 1 nach aktiv und SPS 2 nach Standby.

Applikation bei laufendem Aktiv/Standby-Betrieb laden

Prozedur. Auf aktive SPS downloaden

Voraussetzung: Beide SPSen sind in Betrieb. In CODESYS ist ein Redundanzprojekt geöffnet.

  1. Öffnen Sie im Geräteeditor die Registerkarte Kommunikation und durchsuchen Sie das Netzwerk.

    Im Dialog Gerät auswählen werden die betriebsbereiten Geräte aufgelistet.

  2. Wählen Sie das Gerät für die SPS 1 aus bestätigen Sie die Auswahl mit OK.

    Die Geräteverbindungseinstellungen sind konfiguriert.

  3. Wählen Sie den Befehl OnlineEinloggen.

  4. Wählen Sie in dem sich öffnenden Meldungsfenster die Option Mit Download einloggen.

    Auf SPS 1 stoppt die Applikation, so wie es auch beim Laden auf ein Single-System üblich ist. Die Applikation wird entfernt und das Laden einer neuen Applikation startet. Währenddessen wechselt SPS 2 in den Redundanz-Simulationsbetrieb. Nach einiger Zeit versucht SPS 2 eine erneute Synchronisierung. Der Versuch wird alle 10 Sekunden wiederholt. Wenn bis zum Starten von SPS 1 mehr als 10 Sekunden vergehen, wechselt SPS 2 in den Fehlerbetrieb, versucht aber weiterhin sich zu synchronisieren.

  5. Starten Sie SPS 1.

    Die Synchronisierung startet und die Applikation und die Redundanzdaten werden auf SPS 2 übertragen.

Tipp

Ein Download auf eine SPS, die im Standby-Betrieb läuft, wird nicht unterstützt. Eine Fehlermeldung weist Sie darauf hin, sich auf die aktive SPS einzuloggen.

Programmatische Abfrage des Redundanzstatus implementieren

  1. Implementieren Sie im Programmierobjekt PLC_PRG die Abfrage nach dem Redundanzstatus.

    PROGRAM PRG_PLC
    VAR
     sReduState: RedundancyState;
     bResult: BOOL;
    END_VAR
    
    bResult := RDCY.GetRedundancyState(ADR(sReduState));
  2. Loggen Sie sich auf die SPS 1 ein und bestätigen Sie einen Online-Change.

    SPS 1 und SPS 2 starten nacheinander und gehen in den Aktiv/Standby-Betrieb. Nun enthält die Variable state.eRedundancyState den aktuellen Status, so dass Sie ihn monitoren können.

    Anmerkung

    Tipp: Der aktuelle Status wird auch in der Registerkarte Redundanzstatus angezeigt.

Applikation auf Gleichheit testen

Prüfen Sie, ob auf beiden SPSen die gleiche Applikation ausgeführt wird.

Voraussetzung: Das Redundanzsystem ist im Aktiv/Standby-Betrieb und eine Applikation läuft.

  1. Verbinden Sie sich mit SPS 2.

    Stellen Sie dafür die Verbindung mit dem Gateway-Dialog des Geräts ein. Oder, komfortabler, mit der Schaltfläche SPS-Pfade tauschen in der Redundanzkonfiguration.

  2. Online → Einloggen

    Wenn keine Download-Meldung angezeigt wird, sind beide Applikationen gleich.

Steuerungsausfall simulieren

  1. Stoppen Sie während der Laufzeit das Gerät SPS 1.

    Die Systemgrafik zeigt bei SPS 1 den Status Unbekannt (rdncy_icon_state_unknown.png) an. SPS 2 wechselt sofort in den Status Standalone (rdncy_icon_state_standalone.png).

  2. Starten Sie das Gerät SPS 1 erneut.

    SPS 1 wechselt nach Standby (rdncy_icon_state_passive.png). SPS 2 wechselt nach Aktiv (rdncy_icon_state_active.png).

Steuerungen erneut verbinden

Im Funktionsumfang der Redundanzkomponenten ist kein automatisches Reconnect (Trennen und Wiederaufbauen der Verbindung) dabei. Denn je nach Applikation und Gerät sind spezifische Bedingungen relevant. Sie können aber mit folgender Implementierung das Auslösen eines Reconnects programmmieren.

Beispiel 2. Beispiel
PROGRAM PLC_PRG
VAR
        sReduState: RedundancyState;
        sSyncInfo: SYNC_INFO;
        sPlcIdent: PLC_IDENT;
        xConnectionState: BOOL;
        xResult: BOOL;
END_VAR

(* Collect information *)
GetRedundancyState(ADR(sReduState));
xConnectionState := GetConnectionState();
sPlcIdent := GetPlcIdent();

(* If in standalone mode, and connection is possible, re-synchronize from PLC2 *)
IF sReduState.eRedundancyState = RDCY.STATE.RS_CYCLE_STANDALONE AND xConnectionState AND xResult = FALSE AND sPlcIdent = RDCY.PLC_IDENT.PLC_ID_2 THEN
        xResult := RDCY.Synchronize();
END_IF


Firewall-Einstellungen konfigurieren

Für die Redundanzsynchronisation wird sowohl TCP als auch UDP verwendet. Für die Redundanzverbindung wird ein IP-Port eingestellt. Dieser wird für UDP verwendet. Für TCP wird Port+1 verwendet.

Beispiel 3. Beispiel

Als Voreinstellung wird Port 1205 eingestellt.

Freizuschaltende Ports

UDP: Port 1205
TCP: Port 1206