Medienredundanz (MRP)
Medienredundanz (basierend auf MRP - Media Redundancy Protocol) ist eine Funktion zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit durch redundante Kommunikationspfade. Standard-Ethernet erlaubt nur einen einzigen, eindeutigen Datenpfad (Linien und Sterntopologien) zu einem Netzwerkteilnehmer. MRP ermöglicht das physikalische Schließen einer linienförmigen Topologie zu einem Ring. Dadurch ist der Teilnehmer über 2 Pfade erreichbar.
Alle Teilnehmer eines MRP-Rings (auch „MRP-Domäne“) müssen als Media Redundancy Client (MRC) und mindestens einer davon als Media Redundancy Manager (MRM) konfiguriert sein. Wenn keine physikalische Störung der Rings vorliegt, unterbricht der MRM den Ring, um endloses Kreisen der Ethernet-Daten zu vermeiden. Wenn eine Unterbrechung erkannt wird, öffnet der MRM den Ring und die Teilnehmer im abgetrennten Netzwerksegment sind wieder erreichbar.
Medienredundanz kann mit weiteren Redundanzmechanismen, wie der Systemredundanz, kombiniert werden. Es ist möglich, mehrere und, sofern von den Geräten unterstützt, auch mehrfach ausgelegte Ringe zu konfigurieren. Geräte, die selbst nicht MRP unterstützen, können als (aus MRP-Sicht) passive Teilnehmer an einem MRP-Ring angehängt werden. Ein Beispiel ist ein MRP-Ring aus Switches, an denen die übrigen Teilnehmer wie bei einer klassischen Sterntopologie angehängt sind. Medienredundanz ist durchlässig für Standard-Ethernet-Protokolle und somit nicht beschränkt auf PROFINET-Kommunikation.
Konfigurieren Sie im Topologie-Editor die Port-Verschaltung der PROFINET-Geräte.
Im einfachsten Fall kann auch eine real vorhandene, aber noch nicht zum Ring geschlossene (!) Linientopologie über die Importfunktion ins Projekt importiert werden. Dann den Ring in der Konfiguration schließen.
Ergebnis:
Aktivieren Sie den Ring und konfigurieren Sie einen Teilnehmer als Manager oder mehrere Teilnehmer als Manager_Auto.
In der Registerkarte Medienredundanz wird ein geschlossener Ring mit den Teilnehmern angezeigt.
Laden Sie das Projekt auf die Steuerung.
Die PROFINET-Geräte werden beim Hochlauf mit der MRP-Konfiguration parametriert.
Solange der Ring physikalisch nicht geschlossen wurde, zeigt der MRM eine Diagnose „MRP Ring open“ an.
Nach erfolgreicher Konfiguration können Sie jetzt physikalisch den Ring schließen.
Wichtig
Bei Unterbrechung des Rings kann es durch die Rekonfiguration des Rings zur kurzzeitigen Unterbrechung der PROFINET-Kommunikation kommen. Dies ist der Fall, wenn die Unterbrechung länger ist als die für die PROFINET-Verbindung eingestellte Ansprechüberwachungszeit (Watchog). Diese Zeit hängt sowohl von der Anzahl der Geräte (maximal 50 Geräte pro Ring) als auch vom Typ des Geräts ab. Die Zeit liegt in Summe immer unter 200ms und kann auch erheblich kürzer sein.