Alarmklasse anlegen
In einem Alarmklassen-Objekt sind grundlegende Einstellungen wie die Priorität, die Bestätigungsmethode, die Benachrichtigungsaktionen und die Anzeigeoptionen konfiguriert.
Folgende Alarmklassen stehen Ihnen vordefiniert zur Verfügung:
Alarmklasse Error
Alarmklasse Info
Alarmklasse Warning
Priorität
Die Priorisierung soll gewährleisten, dass sämtliche Alarme nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit strukturiert werden.
Bestätigungsmethode
Die Bestätigungsmethode legt das erwartete Alarmhandling für den Visualisierungsbenutzer fest. Mit der Auswahl der Bestätigungsmethode werden die Zustände und Zustandsübergänge festgelegt, die ein Alarm dieser Klasse einnehmen kann.
Die Ausgangssituation ist, dass ein Alarm ausgelöst wurde und nun aktiv ist. Folgende Bestätigungsmethoden sind anschließend möglich:
Bestätigungsmethode ACK
Der Visualisierungsbenutzer quittiert den Alarm entweder mit "
ACK
" oder mit "confirm
". Daraufhin geht der Alarm zurück in den Normalzustand. Dies ist die Methode für Ereignisse. ("Events")Das folgende Zustandsübergangsdiagramm stellt die Quittierung mit "
confirm
" dar.Bestätigungsmethode REP
Nachdem der Visualisierungsbenutzer die Ursache des Alarms behoben hat (Reparatur), geht der Alarm automatisch in den Normalzustand zurück.
Bestätigungsmethode REP_ACK
Nachdem der Visualisierungsbenutzer die Ursache des Alarms behoben hat (Reparatur), wird gewartet, bis er dies mit "
confirm
" bestätigt. Daraufhin geht der Alarm in den Normalzustand zurück.Bestätigungsmethode ACK_REP
Situation 1: Nach dem Beheben der Alarmursache (und folglich dem Deaktivieren des Alarms) wird auf die Bestätigung durch den Visualisierungsbenutzer mit "
confirm
" gewartet. Wenn währenddessen der Alarm nochmals ausgelöst wird, geht der Alarm zurück auf aktiv und der Visualisierungsbenutzer muss den Alarm deaktivieren. Anschließend geht der Alarm in den Normalzustand.Situation 2: Der Visualisierungsbenutzer quittiert den Alarm mit "
ACK
". Der Alarm geht in den Zustand "Aktive, Acknowledged
", bis die Alarmursache behoben ist und der Alarm deaktiviert wird. Währenddessen kann der Alarm erneut ausgelöst werden. Dies muss der Visualisierungsbenutzer wiederum bestätigen. Danach kann die Alarmursache behoben werden und der Alarm in den Normalzustand gehen.Das folgende Zustandsübergangsdiagramm stellt die Abläufe für die beiden Situationen dar.
Bestätigungsmethode ACK_REP_ACK
Situation 1: Nach dem Beheben der Alarmursache (und folglich dem Deaktivieren des Alarms) wird auf die Bestätigung durch den Visualisierungsbenutzer mit "
confirm
" gewartet. Wenn währenddessen der Alarm nochmals ausgelöst wird, geht der Alarm zurück auf aktiv und der Visualisierungsbenutzer muss nochmals nach der Ursache des Alarms suchen und diese beheben. Wenn der Visualisierungsbenutzer mit "confirm
" die Behebung bestätigt, geht der Alarm in den Normalzustand.Situation 2: Der Visualisierungsbenutzer quittiert den Alarm mit "
ACK
", dieser geht in den Zustand "Aktive, Acknowledged
", bis die Alarmursache behoben und der Alarm deaktiviert wird. Währenddessen kann der Alarm erneut ausgelöst werden ("Re-Alarm
"). Dies muss der Visualisierungsbenutzer wiederum bestätigen. Danach muss er die Alarmursache beheben. Der Alarm geht daraufhin aber nicht in den Normalzustand, sondern wartet auf die Bestätigung. Erst wenn der Visualisierungsbenutzer die Bestätigung mit "confirm
" erteilt hat, geht der Alarm in den Normalzustand.
Tipp
Wenn Sie im Editor mit dem Mauszeiger über die möglichen Bestätigungsmethoden in der aufgeklappten Auswahlbox fahren, wird Ihnen das jeweilige Zustandsübergangsdiagramm rechts angezeigt.
Benachrichtigungsaktionen
Mithilfe der Benachrichtigungsaktionen legen Sie fest, welche Aktionen (auch mehrere) bei den jeweiligen Zustandsübergängen ausgeführt werden sollen.
Alarmvisualisierung konfigurieren
In der Gruppe Anzeigeoptionen für Alarmtabelle/Alarmbanner können Sie für die Alarmklasse die Anzeigeeinstellungen konfigurieren. Die Anzeige, die mit den Alarmelementen visualisiert wird, wird in der Tabelle abhängig von den möglichen Alarmzuständen konfiguriert. Das konfigurierte Layout soll in Schriftart, Schriftfarbe und Hintergrund dem jeweiligen Alarmzustand entsprechen.
Schrittweise eine neue Alarmklasse konfigurieren
Im Folgenden konfigurieren Sie beispielhaft die Alarmklasse AC_PartsShortage, die ihre Eigenschaften an alle von ihr abgeleiteten Alarme vererbt. Ausgelöste Alarme dieser Klasse bewirken, dass die Variable bPartsShortage
auf TRUE
gesetzt wird. Wenn das Visualisierungselement Alarmtabelle programmiert ist, werden die ausgelösten Alarme im Alarmfall rot hinterlegt dargestellt und die noch zu bestätigenden Alarme gelb.
AC_Partshortage
definierenSelektieren Sie im Gerätebaum das Objekt
Alarm Configuration
.Wählen Sie den Befehl
. Geben Sie den NamenAC_PartsShortage
ein.Nach dem Hinzufügen erscheint die neue Alarmklasse
AC_PartsShortage
im Gerätebaum. Das Objekt öffnet sich im Editor.Konfigurieren Sie die Alarmklasse wie folgt:
Priorität: 10
Archivierung
Zur Laufzeit werden die ausgelösten Alarme archiviert.
Hinweis: Wenn Sie in einer Alarmgruppe Alarme mit einer solchen Alarmklasse definieren, müssen Sie dieser Alarmgruppe auch ein Objekt zur Alarmspeicherung zuordnen. Andernfalls funktioniert die Archivierung nicht.
Zur Laufzeit werden alle Zustandsübergänge der Alarme dauerhaft in einer SQLite-Datenbank gespeichert. Gleichzeitig kann der Inhalt der Datenbank als Alarmtabelle angezeigt werden. Dafür muss die Steuervariable „
Historie
” der Alarmtabelle auf „TRUE
” gesetzt werden.Bestätigungsmethode:
REP_ACK
Einzeln quittieren
Der Visualisierungsbenutzer muss jeden Alarm dieser Klasse einzeln quittieren.
Konfigurieren Sie eine Benachrichtigungsaktion für die Zustandsübergänge wie folgt:
Doppelklicken Sie in der Gruppe Benachrichtigungsaktionen in die Spalte Aktion.
Wählen Sie die Aktion Variable und bestätigen Sie Ihre Auswahl mit Eingabe.
Unter der Liste mit Benachrichtigungsaktionen erscheinen Eingabefelder, um die neue Aktion zu konfigurieren.
Deklarieren Sie in Ihrem IEC-Programm gegebenenfalls die Steuervariable
bPartsShortage
und geben Sie sie im Eingabefeld Variable an. Geben Sie im rechten EingabefeldTRUE
ein.
Die Aktion ist eingefügt. Standardmäßig sind die Zustandsübergänge Deaktivieren und Mit Confirm bestätigen aktiviert. Das bedeutet, dass die Variablen-Aktion bei beiden Zustandsübergängen ausgeführt und die Variable bei beiden Übergängen automatisch gesetzt wird.
In der Spalte Details erscheint eine Zusammenfassung der Konfiguration:
PLC_PRG.bPartsShortage := TRUE
Lassen Sie die Option unter der Spalte Aktivieren aktiviert und deaktivieren Sie die Zustandsübergänge Deaktivieren und Mit Confirm bestätigen.
Nur beim Übergang "
activate
" wird die Aktion ausgeführt.Konfigurieren Sie die Alarmdarstellung in der Gruppe Anzeigeoptionen für Alarmtabelle/Alarmbanner für die Visualisierung wie folgt:
Konfigurieren Sie für den Zustand Aktiv die Anzeige:
Doppelklicken Sie in der Zeile Aktiv unter der Spalte Hintergrundfarbe in die zugehörige Zelle. Wählen Sie die Farbe rot.
Doppelklicken Sie in der Zeile Warten auf Bestätigung mit Confirm unter der Spalte Hintergrundfarbe in die zugehörige Zelle. Wählen Sie die Farbe gelb.
Die Alarmklasse
AC_PartsShortage
ist programmiert.